Digitalisierung an Schulen: Kommunen müssen das Geld auch ausgeben

Gespräch unter Corona-Bedingungen im Dachgeschoss der Daalerschule (von links): SPD-Kreisvorsitzende Anja Troff-Schaffarzyk, SPD-Landtagsabgeordnete Hanne Modder, Konrektorin Carmen Exeler, Schulleiter Ralf Hellmers, SPD-Ratsfrau und Schulausschuss-Vorsitzende Christina Stoye-Grunau. Bild: Schröder

Leer – Die Städte und Gemeinden im Landkreis Leer müssen das Geld aus dem Digitalpakt und dem Sofortausstattungsprogramm auch nutzen, um die Digitalisierung an Schulen voranzutreiben. Hanne Modder nahm den Besuch bei der Grundschule Daalerschule in Leer zum Anlass für diesen Appell. „Wer jetzt bei der Digitalisierung zögert, wird zurückfallen und ist für die Zukunft nicht gerüstet. Wir investieren dabei in unsere Kinder und damit in unsere Zukunft. Das ist gut angelegtes Geld“, meinte Modder. Sie war überrascht davon, dass an den Leeraner Grundschulen offenbar die Glasfasertechnik nicht genutzt werde, obwohl die Anschlüsse durch den Landkreis Leer mit großer finanzieller Unterstützung von Land und Bund längst gelegt worden und einsatzbereit sind.

Die Digitalisierung war nur eins von vielen Themen, das Modder mit Schulleiter Ralf Hellmers und Konrektorin Carmen Exeler besprach. Weitere Themen waren der Unterricht in Corona-Zeiten und die Inklusion. Begleitet wurde die Abgeordnete von der SPD-Kreisvorsitzenden und Kreistagsabgeordneten Anja Troff-Schaffarzyk, vom SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Heinz Dieter Schmidt, vom Vorsitzenden des zuständigen SPD-Ortsvereins Loga-Logabirum, Ratsmitglied Jochen Kruse, und von der Schulausschussvorsitzenden Christina Stoye-Grunau.
Grundsätzlich äußerten sich Hellmers und Exeler ausdrücklich zufrieden mit der Corona-Politik des Landes. „Aber wir mussten bei der Ganztagsschulbetreuung die Notbremse ziehen und die Schülerzahl von 180 auf 60 verringern“, so Hellmers. Exeler bedauerte, „dass wir durch die Hygienemaßnahmen viel Lernzeit verlieren und neue, offene Lernmethoden erst mal hinfällig sind. Aber wir haben keinen Zweifel daran, dass die Maßnahmen notwendig sind. Es ist unser Job, das Beste daraus zu machen.“
Auch die Inklusion befinde sich im Moment im Stillstand. Hellmers und Exeler warben dafür, mehr Integrationshelfer und Sozialarbeiter an die Schulen zu bringen. „Allgemein steigt in den Grundschulen die Zahl der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich, die zusätzliche Unterstützungsbedarfe in ihrer Lernentwicklung oder in der deutschen Sprache haben -auch bei uns“, so Hellmers. Vor allem Sozialarbeiter leisteten hervorragende Arbeit auch bei der Zusammenarbeit mit den Eltern – aber eben zu wenige. Exeler bemängelte, dass es zu lange dauere, bis Integrationshelfer an die Schulen kommen. „Manchmal vergeht dabei ein Dreivierteljahr. Dann fehlt dem Schüler fast ein ganzes Schuljahr.“ Hellmers und Exeler begrüßten ausdrücklich die Idee von Modder, Integrationshelfer in Pools an die Schulen zu bringen. Der Gedanke dahinter: Die Integrationshelfer werden nicht einem Schüler oder einer Schülerin zugeordnet, sondern werden von der Schulleitung gezielt in den Klassen eingesetzt, in denen sie gebraucht werden.