Mit „Dürreversicherung“ heimische Landwirte unterstützen

Um Landwirte bei Ernteausfällen aufgrund von extrem heißen Sommern und wenig Niederschlägen zu helfen, haben die Koalitionsfraktionen eine Senkung der Versicherungssteuer für das Risiko ,,Dürre“ beschlossen. Sie soll von 19 Prozent auf 0,03 Prozent gesenkt werden. Damit werden auch die heimischen Landwirte unterstützt, machte der Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil deutlich.

- Foto Lars Klingbeil, MdB
Lars Klingbeil MdB Bild: Tobias Koch

Auch in Niedersachsen haben Dürren in den vergangenen Jahren zugenommen. Extrem heiße Sommer und wenig Niederschläge bedeuten deshalb auch in unserer Region Ernteausfälle für die heimischen Landwirte. Gewinnverluste und Existenzbedrohung können dann mögliche Folgen sein. Für den heimischen Bundestagsabgeordneten Lars Klingbeil ist dies eine besorgniserregende Entwicklung. Der SPD-Politiker werde oft von Bürgerinnen und Bürgern in der Region auf diese Problematik angesprochen. „Wir alle haben in den vergangenen Jahren feststellen können, dass es zu extremer Sommerhitze kommen kann. In einer von Landwirtschaft geprägten Region wie unserer wird dann deutlich, welche Folgen der Klimawandel hat“, so der 41-Jährige.

Senkung der Versicherungssteuer für das Risiko „Dürre“

Um den betroffenen Landwirten zu helfen, haben sich die Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und CSU deshalb jetzt darauf geeinigt, Versicherungen gegen Dürreschäden versicherungstechnisch genauso zu behandeln wie Versicherungsverträge zur Absicherung gegen andere Wetterelementargefahren wie beispielsweise Sturm, Hagelschlag oder Starkregen. Die Versicherungssteuer für das Risiko ,,Dürre“ soll von 19 Prozent auf 0,03 Prozent gesenkt werden, sodass sich Landwirte schon in diesem Jahr gegen dürrebedingte Ertragsausfälle zu vergünstigten Konditionen absichern können. „Das ist ein deutliches Signal an die Landewirtschaft zur verbesserten betrieblichen Eigenversorge“, so Klingbeil.

Schon 2018 sagte die Bundesregierung den von Dürren betroffenen, existenzbedrohten Betrieben zusätzliche Bundesmittel in Höhe von bis zu 170 Millionen Euro zu. Diese Dürrehilfen seien auch in die Region geflossen, so der Bundestagsabgeordnete. Er befindet sich zudem im regelmäßigen Dialog mit Betroffenen und Hilfsorganisationen, um darüber zu sprechen, wie der Katastrophenschutz gestärkt werden könne. Denn: „Der Klimawandel stellt den Bevölkerungsschutz und die Katastrophenhilfe vor neue Herausforderungen“, weiß Klingbeil.

Die nun erzielte Einigung zur Senkung der Versicherungssteuer ist dem Umstand geschuldet, dass der Deutsche Bundestag erst im Herbst über das Versicherungssteuergesetz berät und den Landwirten im schlechtesten Fall ein erneuter Dürresommer ohne Versicherung bevorsteht.

Extremwetterlagen vermeiden: Klimaschutzgesetz weitreichender Schritt

Das eigentliche Ziel müsse laut Klingbeil aber sein, dass es gar nicht erst zu Extremwetterlagen dieser Art komme. Dafür sei das im vergangenen Dezember in Kraft getretene Klimaschutzgesetz ein weitreichender Schritt. Sollte es aber zu Dürren kommen, so müsse die Landwirtschaft unterstützt werden, so der Bundestagsabgeordnete.