Klingbeil machte bereits vorab deutlich, welche Bedeutung die medizinische Versorgung sowie die Situation in der Pflege für ihn als Bundestagsabgeordneten eines ländlichen geprägten Gebietes hat: „Von Bürgerinnen und Bürgern aus der Region werde ich immer wieder auf die medizinische Versorgung und den Personalnotstand in der Pflege angesprochen. Das sind Themen, die die Menschen hier bewegen“, so der 41-Jährige. „Klar ist: wir wollen eine gute Versorgung in unserer Region.“ Mit welchen Schwierigkeiten das Diakonieklinikum in dieser Hinsicht zu kämpfen hat, machten Detlef Brünger und Prof. Dr. med. Michael Schulte von der Geschäftsführung sowie Torsten Rathje und Dr. med. Thorsten Nekarda von der Mitarbeitervertretung gegenüber Klingbeil deutlich.
Im Bereich der Pflege gebe es große Probleme, Personal zu gewinnen. Insgesamt gebe es nicht genug Pflegekräfte, weshalb das Augenmerk insbesondere auf der Ausbildung von Pflegekräften in der eigenen Krankenpflegeschule und dem Halten von Pflegekräften liege. Generell müsse die Bedeutung und Wertschätzung des Pflegeberufes in den Fokus gerückt werden.
Das Bundesgesundheitsministerium will mit Pflegepersonaluntergrenzen den Patientenschutz und die Qualität der Pflege sichern. Für pflegeintensive Krankenhausbereiche der Intensivmedizin, Unfallchirurgie, Kardiologie und Geriatrie gelten seit Anfang des Jahres stations- und schichtbezogene Pflegepersonaluntergrenzen.
Klingbeils Gesprächspartner betonen jedoch den damit einhergehenden zusätzlichen Verwaltungsaufwand für Meldungen der Einhaltung der Untergrenzen und die entsprechende Nachweisführung. Laut ihnen sei es außerdem unklar, ob Regelungen für weitere Berufsgruppen folgen. Hier fehle es an Vorausschaubarkeit und damit Verlässlichkeit für die weitere Planung, so die Vertreter der Geschäftsführung und Mitarbeitervertretung.
Verbesserungen durch Pflegepersonal-Stärkungsgesetz
Positiv bewerten Brünger, Schulte, Rathje und Nekarda am Pflegepersonal-Stärkungsgesetz, dass jede zusätzliche und jede aufgestockte Pflegestelle auch vollständig von den Kostenträgern refinanziert wird.
Im Anschluss an das Gespräch unterstrich Lars Klingbeil, wie wichtig solch ein Austausch für ihn und seine Arbeit ist. Konkrete Anliegen, Kritik und Anregungen könne er direkt in seine Arbeit einfließen lassen, so der Bundestagsabgeordnete. Er wolle sich auch weiterhin für Verbesserungen in der Pflege stark machen.