Klingbeil und Keller, beide 41 Jahre alt, hatten bei dem Besuch ein offenes Ohr für die Leiterin der Kita, Christina Hessen, Elternvertreterin Petra Schröder und Pastor Sven Kahrs als Leiter des Kita-Trägers, den evangelisch-lutherischen Kindertagesstättenverband Bremervörde-Zeven. „Mir geht es darum, mich direkt vor Ort über die Belange der Kindertagesstätten zu informieren, ihre Anliegen aufzugreifen und mich darum zu kümmern“, sagte Lars Klingbeil.
Gruppengröße und Personalmangel waren Themen
Hessen machte dann gegenüber Klingbeil und Keller deutlich, dass sie sich kleinere Gruppengrößen wüsche. Derzeit werden in den drei Kindergartengruppen jeweils 25 Kindern betreut – Hessen forderte Gruppengrößen von unter 20 Kindern, sodass die Erzieherinnen entlastet würden und für jedes Kind mehr Zeit hätten. Der daraus resultierende Mehrbedarf an Personal sei bei dem derzeitigen Personalmangel nicht realisierbar, so die Leiterin der Kita, die sich einen Pool an Vertretungskräften sowie die Steigerung der Attraktivität von Vertretungsstellen wünschen würde.
Um Zeit für die Erzieherinnen einzusparen, kann sich Jörn Keller eine Auslagerung der externen Aufgaben vorstellen – für die kommunalen Kitas und gegebenenfalls auch für die kirchlichen Kitas.
Klingbeil: 5,5 Milliarden für Ausbau der Kita-Betreuung
Auch Kahrs sieht noch Handlungsbedarf, beispielsweise bei der Steigerung der Wahrnehmung und Wertschätzung für Erzieherinnen und Erzieher. Klingbeil verwies in diesem Zusammenhang auf das Gute-Kita-Gesetz, das der Deutsche Bundestag verabschiedet hat. Bis 2022 will der Bund 5,5 Milliarden Euro in die Verbesserung der Qualität in Kindertagesstätten investieren und vor allem die Betreuung ausbauen. Der Bundestagsabgeordnete machte im Anschluss deutlich, dass das Gesetz die Voraussetzungen für eine hochwertige Kinderbetreuung und Bildung schaffe. Man wolle für alle Kinder das Recht auf gleiche Chancen und liebevolle Betreuung, so Klingbeil.