Für Gleichstellung bei der Familien- und Erwerbsarbeit

Zum Equal Pay Day am 19. März fordert Cornelia Rundt, Niedersachsens Sozial- und Gleichstellungsministerin, eine Gleichstellung der Frauen und Männer bei der Familienarbeit ebenso wie bei der bezahlten Erwerbsarbeit. Aktuellen Zahlen zufolge, die zum internationalen Aktionstag für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern veröffentlicht wurden, verdienen Frauen 21 Prozent weniger als Männer, das heißt: 16,20 Euro durchschnittlicher Bruttostundenverdienst für Frauen und 20,59 Euro für Männner.

Sozial- und Gleichstellungsministerin Cornelia Rundt. Bild: Günther Eyermann

Den Equal Pay Day abschaffen…
… – das ist unser Ziel: Eine Gleichstellung der Frauen und Männer bei der Familienarbeit ebenso wie bei der bezahlten Erwerbsarbeit.

Aber natürlich muss es den Equal Pay Day bis dahin weitergeben. Nicht nur einmal im Jahr müssen wir darauf aufmerksam machen, dass es einen nicht zu rechtfertigenden Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern gibt. 21 Prozent verdienen Frauen im Durchschnitt weniger als Männer – wohlgemerkt für die gleiche Arbeit. Im vergangenen Jahr waren es sogar 22 Prozent. Diese leichte Verringerung des Abstands ist der Einführung des Mindestlohns zu verdanken, Frauen im Niedriglohnsektor profitieren davon. Dennoch: Ein Fünftel weniger Lohn für Frauen. Mit welcher Berechtigung?

Der Pay Gap, die Lücke bei der Bezahlung in der Phase der Erwerbstätigkeit, wird mit Eintritt in die Rente zu einem Pension Gap. Entscheidend für die Höhe der Rente sind die Rentenanwartschaften, die während der Erwerbstätigkeit erworben wurden. Bei Frauen sind diese lückenhafter als bei Männern: Auszeit wegen Kindererziehung, Teilzeit, Pflege von Angehörigen – die Sorgearbeit verbleibt überwiegend bei den Frauen, während sich die Männer Beruf und Karriere – und damit ihrer eigenen Rentenvorsorge widmen. Über den Lebensverlauf ergibt das im Rentenalter eine Einkommenslücke von 58 Prozent (Gender Pension Gap).

Immer weniger Frauen sind über das Modell der Ehe im Alter finanziell abgesichert. Die Erwerbsbiografien der Frauen hingegen sind immer noch durch Brüche aufgrund von Kinderaus- oder Pflegezeiten charakterisiert. Eine eigenständige auskömmliche finanzielle Sicherung im Alter für Frauen ist weit entfernt. Die Altersarmut von Frauen wird in den kommenden Jahren noch zunehmen.

Echte Gleichstellung erreichen wir nur, wenn es gleichen Lohn für gleiche Arbeit gibt und die Familienarbeit gerecht geteilt wird.

Lasst uns weiter daran arbeiten und dafür streiten, dass der Equal Pay Day abgeschafft werden kann, weil endlich tatsächliche Gleichstellung herrscht.