Ralf Stegner nehme die Ehrung auch mit großem Respekt vor. In seiner Laudatio sagte Stegner, dass sich die SPD derzeit in „schwierigen Zeiten“ sehe; als Ernst Fahlbusch aber in die SPD eingetreten sei, sei dies gefährlich gewesen. Denn kurz vor dem Zweiten Weltkrieg habe sich die SPD für Freiheit und Frieden eingesetzt. Und immer habe sich die SPD für gleiche Chancen für alle eingesetzt. Das habe sich bis heute nicht verändert. Anders sei es mit der Selbstverständlichkeit geworden, in eine Partei einzutreten. Früher habe ein sozialdemokratischer Vater seinen 14-jährigen Sohn gleich bei der SPD, der AWO, der Gewerkschaft und der Krankenkasse angemeldet, sagte Stegner schmunzelnd.
Wilhelm Priesmeier (MdB) war bei seiner Laudatio auf Ernst Fahlbusch gerührt: „Sowas habe ich noch nicht erlebt – 85 Jahre.“ 1930 sei es für Ernst Fahlbusch, der in Gillersheim lebte, besonders schwierig gewesen, in die SPD einzutreten. Doch er hielt zur Partei. Noch 1933 habe er mit auf dem Marktplatz von Northeim gegen die Nazis demonstriert. Fahlbusch stand jahrelang unter Polizeibeobachtung. Doch er hielt durch. 22 Jahre lang war er im Gemeinderat, war bei der Grundsteinlegung des Kreishauses in Northeim und der Hochschule in Clausthal dabei. „Für mich bist du ein großes Vorbild“, sagte Priesmeier.