Probleme und Chancen des demografischen Wandels

Die regionale Wirtschaft in Osnabrück wird bestimmt durch kleine und mittlere Unternehmen. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg dieser Firmen und Wohlstand in der Region sind Fachkräfte. Beim „Regionalen Wirtschaftsgespräch 2030“ der Friedrich-Ebert-Stiftung diskutierten die Teilnehmer gemeinsam über Impulse für eine zukunftsorientierte Wirtschafts- und Regionalentwicklung für die Region.

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Die Gäste auf dem Podium: Arno Brandt vom CIMA-Institut für Regionalwirtschaft Hannover, Erden Kivrak vom Wirtschaftsverband in Niedersachsen e.V. (WIN), Petra Tiesmeyer des DGB Region Osnabrück Emsland und ich als SPD-Generalsekretär. Wir waren uns einig, dass ein Schwerpunkt in der Debatte die Frage sein sollte: „Was brauchen die Menschen?“ Dazu gehören Unterhaltungsangebote und Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und eine gute Infrastruktur im Bereich Gesundheitsversorgung genauso wie im öffentlichen Nahverkehr. Gerade diese müsse im ländlicher geprägten Raum gesichert sein, damit keine Abwärtsspirale in Gang gesetzt werde. So könnte eine Abwanderung von jungen Leuten vermindert werden.

Denn vor allem im Umland Osnabrücks wird der demografische Wandel zu spüren sein. Laut Prognosen wird die Bevölkerung im Landkreis um 6,5 Prozent zurückgehen. Der Anteil der Älteren nimmt je nach Ort über 20 Prozent zu.

Deutlich wurde bei der Veranstaltung auch, dass es gerade für das Handwerk schwierig ist, Fachkräfte zu rekrutieren und zu sichern. Laut WIN-Geschäftsführer Erden Kivrak käme da zum Tragen, dass Betriebe keine hohen Löhne zahlen würden und die Handwerksunternehmen kaum Ressourcen für eine Personalplanung hätten. Petra Tiesmeyer monierte darüber hinaus, dass viele Firmen aus den Tarifverträgen fliehen, dabei seien gerade sie ein geeignetes Mittel, um junge Leute in der Region zu halten.

Für Dr. Arno Brandt sind die Stadt und die Region Osnabrück wirtschaftlich gut aufgestellt. Um jedoch weiteres Wachstum anzuregen, sollte die Politik vor allem Forschung unterstützen. Besonders in Wirtschaftsbereichen,  in denen Wissen und Technologie eine große Rolle spielen, nehme die Zahl der Arbeitsplätze zu.

Einig waren sich die Teilnehmer_innen, dass mithilfe des demografischen Wandels die Debatte um ein gutes Leben in den Fokus gerückt sei. Dies sei sehr zu begrüßen, so das Fazit.

Von Detlef Tanke, SPD-Generalsekretär