
Aus der herrschenden Ungerechtigkeit ergebe sich eine Lohnlücke von 22 Prozent und vor allem eine dramatische Rentenlücke von 60 Prozent zwischen Frauen und Männern. „Das ist eine Hauptursache der Altersarmut von Frauen, die damit ohne eine ausreichende Altersversorgung auf die Hilfe Dritter angewiesen sind. Das passt nicht zum Anspruch unserer Verfassung, die Männern und Frauen gleichermaßen Selbstbestimmung und Gleichberechtigung gibt“, macht Thela Wernstedt deutlich.
„Die Sozialpartnerschaft zwischen Gewerkschaften und Wirtschaft ist an traditionellen männlichen Lebensentwürfen orientiert und beruht auf der unbezahlten Sorge- und Hausarbeit der Frauen“, erklärt die SPD-Frauenpolitikerin die Ursachen des Problems. Diese Sorgearbeit gelte es deshalb sichtbar zu machen, denn sie ist die Grundlage aller Arbeitszeitstandards.
Dr. Thela Wernstedt fordert deshalb: „Die Arbeitszeit muss endlich gleich und damit gerecht verteilt werden. Mehr als 65 Jahre nach Inkrafttreten des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 2 GG ‚Männer und Frauen sind gleichberechtigt‘) ist eine geschlechtergerechte Arbeitszeitpolitik überfällig.“ Gewerkschaften und Arbeitgeber sind deshalb zum Equal-Pay-Day aufgefordert, die Sozialpartnerschaft geschlechtergerecht zu gestalten.