In einem Referat hatte zuvor der netzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Lars Klingbeil gefordert, die Netzfreiheit ebenso ernst zu nehmen wie klassische Grundrechte. Dabei müssen Internetnutzer aber auch die Gefahren einer Profilerstellung durch freiwillig abgegebene Daten beachten, so Klingbeil. Die geringe Bereitschaft der U.S.A., nachhaltige Konsequenzen aus der NSA-Affäre zu ziehen, müsse zu denken geben.
Inhaltlich stand die Konferenz ganz im Zeichen neuer Perspektiven für eine fortschrittliche Innen- und Rechtspolitik in Niedersachsen aufgrund der vor einem Jahr gewählten rot-grünen Landtagsmehrheit. Hierzu berichtete der Staatssekretär im Niedersächsischen Innenministerium, Stephan Manke, unter anderem über Vorhaben der Niedersächsischen Landesregierung zur Reformierung des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes im Sinne einer Stärkung des Bürgerengagements, zu Perspektiven einer bürgerorientierten Polizeiarbeit und zur Bewältigung des demografischen Wandels durch strukturelle Änderungen auf kommunaler Ebene.
Zur Rechtspolitik forderte die rechtspolitische Sprecherin der niedersächsischen SPD-Landtagsfraktion Andrea Schröder-Ehlers eine ergebnisoffene Prüfung der Einführung der Verfassungsbeschwerden auf Landesebene. Diese könnten ein geeignetes Instrument darstellen, die landesverfassungsrechtlichen Regelungen den Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen.
Zur Debatte um eine Wiedereinführung von Widerspruchsverfahren gegen Verwaltungsakte fordert die AsJ in einem einstimmig verabschiedeten Antrag die Wiedereinführung auf Basis des Evaluationsberichts zur Aussetzung der gerichtlichen Vorverfahren der Leuphana-Universität Lüneburg. Nicholls hierzu: „Die zügige teilweise Wiedereinführung von Widerspruchsverfahren in Niedersachsen ist im Interesse von mehr Bürgerfreundlichkeit und einer Entlastung von Verwaltung und Gerichten dringend geboten.“
Als stellvertretende Vorsitzende wurden Ulrike Schlingmann-Wendenburg aus Braunschweig, Carl-Fritz Fitting aus Stade und Detleff Prellwitz aus Oldenburg bestätigt.