„Es ist beschämend, dass Niedersachsen bei den Pflegesätzen seit Jahren den letzten Platz unter den alten Bundesländern einnimmt. Der Pflegenotstand ist in Teilen Niedersachsens bereits Realität. Pflegekräfte aus dem Hamburger Umland zieht es eben zur Arbeit nach Hamburg hinein, weil sie dort besser bezahlt werden. In Wolfsburg arbeiten Pflegerinnen und Pfleger lieber als ungelernte Kräfte bei VW, weil dort die Löhne besser sind. In Zeiten des Fachkräftemangels können die Pflegeberufe in Konkurrenz zu anderen Berufen nicht bestehen. Die Landesregierung hat bis heute die Frage nicht beantwortet, warum ein zu pflegender Mensch in Niedersachsen weniger wert ist als in anderen Bundesländern. Wegen dieses Missstands kommt es akut zu Problemen. Ich verweise hier auf die Finanznöte der Katholischen Kliniken Oldenburger Münsterland. Geradezu fatal sind aber die Langzeitwirkungen. Unter den gegebenen Umständen verliert der Pflegeberuf dramatisch an Attraktivität. Das wird Folgen haben. Mancherorts fordern Politiker schon, zu pflegende Personen ins Ausland zu exportieren. Mit unserem „Masterplan Niedersachsen gut gepflegt“ wollen wir nach dem Regierungswechsel das Thema grundsätzlich angehen und dabei unter anderem konsequent den demografischen Faktor in die Pflegeproblematik einbeziehen. Klar ist jedoch schon jetzt: Die Pflegesätze müssen in einem Konvergenzverfahren angepasst werden.“
Cornelia Rundt: „Pflegenotstand ist bereits Realität“
Zu den aktuellen Befürchtungen der Wohlfahrtsverbände hinsichtlich eines drohenden Pflegenotstandes in Niedersachsen, erklärt Cornelia Rundt, Mitglied im „Team Weil“ für den Bereich Soziales:
Cornelia Rundt