Olaf Lies fordert „Ausbildungsgarantie“

Zu den am Montag vom DGB veröffentlichten Zahlen zum Ausbildungsmarkt in Niedersachsen erklärt Olaf Lies, Mitglied im „Team Weil“ für den Bereich Wirtschaft:

Olaf Lies

„Die aktuellen Zahlen für den Ausbildungsmarkt zeigen die Dramatik der Situation. Während wir auf der einen Seite den großen Fachkräftebedarf beklagen, lassen wir es auf der anderen Seite zu, dass mehr als 20.000 junge Menschen in unserem Land ohne Ausbildungsplatz sind. Die Betroffenen verharren oft in Warteschleifen, ohne damit oft ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt verbessern zu können.

Noch dramatischer wird diese Situation durch die Tatsache, dass dieses Schicksal seit Jahren zehntausende von Bewerbern ereilt. Nach der vom DGB veröffentlichten Statistik sind inzwischen fast 20 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren ohne abgeschlosse Ausbildung in Niedersachsen. Das sind 170.000 junge Menschen, die uns in Zukunft als Fachkräfte in unserem Land fehlen werden. Die Landesregierung mit Wirtschaftsminister Bode schaut leider nur tatenlos zu oder rühmt sich mit geschönten Statistiken. Nicht zuletzt der letzte Platz bei der Frage der Schulabsteiger zeigt das wahre Gesicht der niedersächsischen Bildungspolitik – das ist auch gleichzeitig verfehlte Wirtschaftspolitik in Niedersachsen.

Wir brauchen jetzt den intensiven Dialog mit den verschiedenen Branchen, um geeignete Lösungen zu finden. Für die SPD liegt in der Stärkung der dualen Ausbildung der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben die jungen Leute und müssen sie fördern, ihnen die notwendige Ausbildungsreife geben und dann auch eine Garantie auf Ausbildung schaffen. Dazu gehört für uns auch eine intensivere Berufsorientierung an den Schulen, um die immer noch hohen Abbrecherquoten abzubauen. Für die Schulabgänger ohne Lehrstelle müssen wir die Möglichkeit stärken, in einer Berufsfachschule oder in Partnerschaft mit den Kammern in ihren Einrichtungen ein erstes Ausbildungsjahr zu absolvieren. Anschließend sollen die Jugendlichen in Absprache mit den Ausbildungsbetrieben in das zweite Lehrjahr. Das ist für uns Ausbildungsgarantie – und Vorrang hat immer die duale Ausbildung. Für Lies steht fest: Wir können nicht immer nur über den Fachkräftebedarf reden, wir müssen endlich handeln und das fängt beim Thema Ausbildung an. Ich werde das zu einem meiner ersten Schwerpunkte nach dem Regierungswechsel machen und mit den Kammern und Betrieben in einen intensiven Dialog eintreten, um nach den besten Lösungen zu suchen.“