SPD-Europaabgeordneter Matthias Groote: Größte Vorsicht bei Fracking

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments will das Fracking-Bohrverfahren an die Kandare nehmen. Das beschloss er während seiner Sitzung in Brüssel. Dazu teilt der Vorsitzende des Umweltausschusses, der SPD-Europaabgeordnete Matthias Groote, mit:

Matthias Groote

Über allem Tun und Handeln bei der Förderung von Schiefergas darf Fracking nur eingesetzt werden, wenn Gefahren für Umwelt und Gesundheit ausgeschlossen sind.

Diese Grundhaltung stützt sich auf den Beschluss des Umweltausschusses zu diesem umstrittenen Verfahren. Die EU-Staaten sollten vorsichtig sein, gegenwärtig weiterhin Fracking zu genehmigen. Sie sollten eine Studie abwarten, die von der EU-Kommission bald vorgelegt wird. Der Umweltausschuss macht das weitere Vorgehen beim Fracking von den Ergebnissen der Studie abhängig.

Schon jetzt sagt der Umweltausschuss, dass Fracking in sensiblen Bereichen wie Trinkwasserschutzgebieten und Bergbaurevieren verboten werden soll. Die Industrie muss verpflichtet werden, nur modernste Technik einzusetzen und für mögliche Unfälle finanziell gewappnet zu sein. Frankreich, Rumänien und Bulgarien haben bereits einen vorläufigen Stopp für Fracking durchgesetzt.

Die EU soll für die Forschung und Entwicklung von Erdgas- und Erdölförderung mittels Fracking kein Geld zur Verfügung stellen.

Hintergrund:
Fracking ist eine Bergbaumethode, die geologische Tiefbohrungen durch Einpressen einer Flüssigkeit ergänzt. Dadurch entstehen Risse in tiefen Gesteinsschichten, so dass diese zum Beispiel Gas oder Öl durchlassen. Umstritten ist Fracking, weil chemische Lösungen verwendet werden, die bei unzulänglicher Technik und zu geringen Vorsichtsmaßnahmen zu Umwelt- und Gesundheitsschäden führen können.