Stefan Schostok fordert Sonderfond für Schlecker-Frauen

SPD-Fraktionschef Stefan Schostok hat auf der öffentlichen Betriebsversammlung der insolventen Drogeriekette Schlecker am (heutigen) Donnerstag in Hannover die Schaffung eines Sonderfonds der Bundesagentur für Arbeit gefordert. „Dieser Sonderfonds übernimmt zur Überbrückung die Gehälter der Schlecker-Beschäftigten. Dadurch wird zunächst der soziale Abstieg gestoppt. Darüber hinaus erhalten alle Beteiligten mehr Zeit.“, sagte Schostok vor rund 600 Schlecker-Mitarbeiterinnen.

Stefan Schostok

Er forderte die Landesregierung auf, einen konkreten Plan für einen solchen Sonderfonds zu entwickeln und ihn gemeinsam mit den anderen von der Schlecker-Pleite betroffenen Bundesländern durchzusetzen. Es gebe Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit, wo so verfahren worden sei, etwa beim Fall Nokia in Nordrhein Westfalen. Schostok erneuerte zudem die bereits vor Monaten erhobene Forderung nach einer Transfergesellschaft: „Die Mitarbeiterinnen müssen aufgefangen und qualifiziert werden. Sie brauchen dringend eine Perspektive – keine Beruhigungspillen.“

Der SPD-Fraktionschef sieht die niedersächsische Landesregierung in der Pflicht, tätig zu werden. Letztlich habe es am niedersächsischen FDP-Wirtschaftsminister gelegen, dass es im Frühjahr nicht zu einer Transfergesellschaft gekommen sei. „Schwarz-Gelb in Niedersachsen steht wegen dieser Fehlentscheidung in der Verantwortung“, so Schostok.

„Wir sind ein Flächenland, wir brauchen Nahversorger im Einzelhandel. Die ,Schlecker‘-Filialen werden fehlen, ihr Verlust schmerzhaft sein“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung müsste die Landesregierung mit den betroffenen Regionen und Gemeinden gemeinsam Vorsorge dafür treffen, damit auch in Zukunft die Grundversorgung vor Ort sicher gestellt sei. „Wir fordern von Schwarz-Gelb, dass die von der Bundeskanzlerin gemachte Zusage der Hilfe für die von Arbeitslosigkeit betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch in Niedersachsen umgesetzt wird“, sagte Schostok. „Uns reicht nicht die dürre Beschreibung des Bundesagenturchefs, dass es zur Bewältigung keiner besonderen Anstrengung bedürfe.“ Die persönlichen und sozialen Härten für die Betroffenen und ihre Familien müssten jetzt abgemildert werden. Schostok: „Die Beschäftigten dürfen nicht abgespeist werden mit Hoffnung, sondern sie brauchen eine qualifizierte Perspektive.“