Entlassungen bei Bard: Schleunigst nach Perspektive für Beschäftigte suchen

Wie am (heutigen) Montag bekannt geworden ist, schließt der Windkraftanlagenhersteller Bard seine Rotorblattfertigung in Emden. Rund 100 Mitarbeiter sind betroffen. „Das ist ein völlig falsches Signal angesichts der vor uns liegenden Energiewende, bei der dem Thema Offshore eine bedeutende Rolle zukommt“, erklärte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Olaf Lies. „Jetzt sind unsere Befürchtungen leider bestätigt worden“, ergänzte der Emder SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Dieter Haase.

Olaf Lies

Beide äußerten Unverständnis über die Teilnahmslosigkeit der Landesregierung. „McAllister hält große Reden, aber wenn es um die Sache geht, hört man nichts von ihm“, so Lies. Durch intensives Arbeiten an Lösungen hätte man sich diese negative Überraschung ersparen können. Doch nun müsse man sich die Frage stellen: „Bricht uns ein niedersächsisches Kernunternehmen der Energiewende weg, weil die Landesregierung tatenlos zuschaut?“

Verärgert ist Lies über die Tatsache, dass jetzt Fachkräfte von Arbeitslosigkeit bedroht sind, die von der Branche dringend benötigt werden. Ihm sei beispielsweise von dem Unternehmen SGL Rotec in Lemwerder (Kreis Wesermarsch) signalisiert worden, dass dort konkreter Bedarf bestehe.

Lies: „Warum kümmert sich die Landesregierung nicht darum und sucht frühzeitig nach Lösungen?“ Die Arbeitsagentur habe im Gespräch signalisiert, dass die übergangsweise Möglichkeit der Finanzierung der entstehenden Fahrkosten durch das sogenannte Vermittlungsbudget möglich wäre. „All dies kann man klären und muss nicht die Situation so gegen die Wand fahren lassen. Ein weiterer Beweis für das Versagen dieser Landesregierung“, zeigte sich der SPD-Abgeordnete fassungslos.

Bereits Ende Januar hatte die SPD-Fraktion die Landesregierung um Unterrichtung gebeten, weil die schlechte Entwicklung bei Bard absehbar war. „Aber die Vertreter von CDU und FDP im Wirtschaftsausschuss verweigerten eine Unterrichtung. Auf die dann schriftlich gestellten Fragen gab es Mitte März eine dramatische Antwort“, erinnerte Lies.

„Ende 2011 seien bereits 60 Zeitarbeitsverträge beendet worden, und es bestehe die Notwendigkeit, zeitnah ein Folgeprojekt anzuschieben, um die Beschäftigung zu sichern.“ Aber die Landesregierung habe nichts unternommen. „Das Zuschauen der Landesregierung mit McAllister und Bode wird der Energiewende und den Beschäftigten zum Verhängnis“, kritisierten die SPD-Abgeordneten.