Gemeinsame Erklärung von DGB Nord und den SPD-Landesverbänden in
Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-
Vorpommern
Leiharbeit ist für Unternehmen ein sinnvolles Instrument, um bei Auslastungsspitzen flexibler reagieren zu können. In allen Wirtschaftsbranchen werden allerdings zunehmend feste Arbeitsverhältnisse durch Leiharbeitsbeschäftigte verdrängt. Die Zeitarbeitsbranche boomt. 2,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind bei Zeitarbeitsfirmen beschäftigt.
Gut jeder dritte Betrieb mit 50 bis 249 Beschäftigten setzt Zeitarbeitskräfte ein, bei Betrieben mit 250 Beschäftigten und mehr sind es knapp 45 Prozent. Immer mehr Betriebe haben zudem die Aufhebung der Höchstüberlassungsdauer genutzt, um eigene Zeitarbeitsfirmen zu gründen und damit ihre Arbeitskosten zu senken.
Was in den Neunzigerjahren noch dazu diente, Auftragsspitzen, Mehrarbeit und krankheitsbedingte Ausfälle abzudecken, ist heute zum Regelfall geworden und wird zum Unterlaufen von Tarifverträgen und Kündigungsschutz genutzt.