Umweltminister holzt eigenhändig alten Charakterbaum der Elbtalaue ab
„Das ist schon so wie Realsatire“ schüttelt der SPD Landtagsabgeordnete Klaus-Peter Dehde den Kopf „so viel Ignoranz in einer Person hatten wir in einem niedersächsischen Ministeramt noch nie“.
Anlass ist die eigens mit viel Furore angekündigte Abholzaktion des Umweltministers in der Kernzone des Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue. „Man kann den Eindruck gewinnen, dass Herr Sander hier gezielt eine Provokation herbeigeführt hat, um die Menschen, die sich für den Umwelt- und Naturschutz an der Elbe einsetzen auf die Palme zu bringen“, urteilt der Vorsitzende des Umweltausschusses Dehde. Das sei gelungen. Nach einer lautstarken Diskussion mit Naturschützern am Deich sei der Minister selbst zur Tat geschritten. Er habe ein alte Weide gefällt und somit den Auftakt zu einer so genannten Hochwasserschutzmaßnahme gesetzt. Insgesamt sollen etwa 25 km an dem niedersächsischen Elbabschnitt „freigestellt“ werden.
„Viel fällt einem dazu eigentlich nicht mehr ein“, so Dehde weiter „der Minister glänzt gerade im hochwassergefährdeten Bereich Bleckede mit Konzeptlosigkeit und führt als Ablenkungsmanöver dann in wildem Aktionismus eine Abholzaktion durch“.
Die SPD beneidet den Ministerpräsidenten Christian Wulff nicht um diesen Kabinettkollegen. Offenbar habe Wulff keinerlei Einfluss mehr auf diesen unkontrollierbaren FDP-Minister, der sich seit Amtsantritt die größte Mühe gebe, den Umwelt- und Naturschutz in Niedersachsen ad absurdum zu führen. „Niedersachsen stellt sich mit Herrn Sander als Umweltminister ein wirklich hervorragendes Armutszeugnis aus“, so Dehde.