Immer neue Ungereimtheiten um verdorbenes Geflügelfleisch
„Der Fleischskandal in Lastrup könnte sich zu einem Behördenskandal entwickeln“, sagte heute die agrarpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Karin Stief-Kreihe. „Offensichtlich hat der Landkreis wesentlich früher als bislang zugegeben konkrete Hinweise auf die Missstände in dem Betrieb gehabt. Dennoch brauchten die zuständigen Stellen zwei Wochen, um den Betrieb stillzulegen.“ In dieser Zeit sei der Betrieb zwar beobachtet worden, habe jedoch sein „schmutziges Handwerk“ weiterführen können. Zudem sei inzwischen nachgewiesen, dass auch der Betrieb in Lindern verdorbenes Fleisch vertrieben habe. Vor dem Hintergrund der neuesten Erkenntnisse erweise sich der Auftritt des zuständigen Ministers Ehlen im Landtag vor zwei Tagen als „unerträglich“, so die SPD-Politikerin.
„Minister Ehlen hat den zuständigen Stellen noch am Mittwoch einen Persilschein ausgestellt. Entweder wusste er nicht, wovon er redet, oder er hat wissentlich eine unglaubliche Schlamperei gedeckt“, sagte Stief-Kreihe.
„Die Verbraucher warten bis heute auf Aufklärung. Sie wissen immer noch nicht, ob das ‚Gammel-Fleisch‘ krank macht. Sie wissen immer noch nicht, wo das Fleisch verkauft wurde. Und sie wissen immer noch nicht, wie sie sich vor dem Verzehr von ungenießbaren Fleisch schützen können. Herr Ehlen muss schleunigst zu Kenntnis nehmen, dass er nicht nur Landwirtschafts- sondern auch Verbraucherschutzminister ist“, so Stief-Kreihe.